KunstMeeting goes KunstPilgern

Die KunstPilgerung ist für uns eine Wanderung. Während der Kunst veranstaltet wird.
Zum einen auf dem Weg an sich. Zum anderen an den jeweiligen Stationen.
Wir beginnen mit unserer Pilgerung am Kahlenberg.
Unser Wallfahrtsort bzw. unser Ziel ist die Museumsmeile in Krems.
Unsere Stationen bei denen wir nächtigen sind: St. Andrä- Wördern („Dorfpolatz“), Tulln, Zwentendorf, Traismauer und Krems („Kunstmeile“). Am Weg und vor Ort werden wir Kunst mit den pilgernden Künsterl*innen und auch ortsansässigen Künstler*innen machen.
Der Anlass ist die Suche nach Corona-konformen Kunstmodellen, die auf der einen Seite Kunst zulassen und darstellen.
Andererseits auf die Situation von Kunst und auf die Menschen, die Kunst schaffen und dies schon ziemlich lange nicht mehr in dem Umfang tun dürfen wie noch vor Corona, aufmerksam zu machen.
Unterwegs huldigen wir den verschiedenen Kunstformen, die wir im Gepäck haben.
Und die Kunstliebhaber und Kunstliebhaberinnen im übertragenen Sinn sind uns Herzlich willkommen!


Von Montag, den 26. April bis Freitag, den 30. April 2021

Unsere Route:

  1. Etappe am 26.04.2021: Vom Kahlenberg bis nach St. Andrä-Wördern (ca
    16 km)
  2. Etappe am 27.04.2021: Von St. Andrä-Wördern nach Tulln (ca. 13 km)
  3. Etappe am 28.04.2021: Von Tulln nach Zwentendorf (ca. 13 km)
  4. Etappe am 29.04.2021: Von Zwentendorf nach Traismauer (ca. 14 km)
  5. Etappe am 30.04.2021: Von Traismauer zur Kunstmeile Krems (ca. 16 km)

    Das sind – angelehnt an die 72 Stunden Kunst am Stück der KunstMeetings der letzten Jahre –
    72 Kilometer Kunst am Stück.

Eingeladen sind grundsätzlich alle Menschen, die sich der Kunst verbunden fühlen.
Zum Mitmachen. Mitmarschieren. An den Orten zum Mitfeiern. Mitkünstlern. Oder als Zuschauerinnen und Zuschauer.

Warum? Wieso? Wofür? Wozu?
Das KunstMeeting ist immer auf der Suche nach neuen, ungewöhnlichen Orten für die Umsetzung von KunstMeetings.
Um Künstlerinnen und Künstler miteinander zu vernetzen.
Um Künste miteinander zu verbinden.
Und neue Wege in der Kunst zu beschreiten.

Die Geschehnisse um Corona seit dem März 2020 fordern die Kunstszene heraus, nach
Möglichkeiten zu suchen, Kunst zu präsentieren. Neue Formate zu entwickeln, die Kunst möglich machen. Im jeweils erlaubten Rahmen. Maßnahmen-gerecht. Covid-19-konform.

Am 1.7.2020 fand in Wien der Schweigemarsch der Künstler_innen, der Kulturschaffenden, der Supportarbeiter_innen aller Sparten und Gewerke in Wien statt. Inspiriert von dieser Aktion wollen wir vom KunstMeeting einen Schritt weiter gehen.
Im wahrsten Sinne des Wortes.

So wurde die Idee eines Kunstpilgerns geboren. Einer aktiven „Kunst-Wanderung“.
Wir wollen nicht nur schweigend marschieren, sondern währenddessen auch Kunst gestalten. Um Kunst sichtbar zu machen. Kunst in die Welt hinauszutragen. Denn Kunst darf nicht verschwinden. Und Künstlerinnen und Künstler müssen weiterhin kreativ tätig sein dürfen. Es kommt nur auf den Rahmen an.

Der Schweigemarsch in Wien war ein guter Anfang. Und wir gehen weiter.

Auf dem Weg geschieht Kunst. Bilder. Installationen. Theaterstücke. Poesie. Texte. Tanz.
Kunstwerke. Mit den Dingen, die uns unterwegs begegnen. Materialien aus der Natur. Blätter. Zweige. Steine. Erde. Abfall. Mit Dingen, die wir im Gepäck dabeihaben. Die vergänglich sind. Kreide. Farben. Papier. Karton. Mit Sozialer Kunst. Mit den Menschen, die uns unterwegs begegnen. Spontan ein Theaterstück aufführen. Oder eins schreiben. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Dadurch kreieren wir eine neue Kunstform, die mobile LandArt.

Den Abschluss des KunstPilgerns, bei der Kunstmeile Krems, bildet eine kleine Finissage, in der wir am Abend präsentieren, was in den fünf Tagen alles entstanden ist.
Die KunstPilgerung wird dokumentiert, jedes Kunstwerk wird photographisch festgehalten und auf unserer Homepage einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Alles trifft sich in Wien

KunstMeeting findet Stadt!

Das dritte Jahr in Folge ziehen wir für 3 Tage in die Galerie „Die Schöne“ ein. Auf unserer letzten Station der Tour 2019 ist das Aufeinandertreffen der Disziplinen unter das Thema „Stadt“ gestellt.
Die Temperatur steht im krassen Gegensatz zu unserer Station in Gmünd. Diesmal können wir nicht genug Schichten anziehen. Schon in den ersten Stunden entstehen neue Kooperationen, eine Performance-Idee für die Abschlussveranstaltung. Wir legen sofort los. 17 Künstler*innen in einem Raum. Neue Städte bauen sich auf. Die Besucher*innen bauen mit. Es wird „Stadt – Land – Fluss – Kunst“ mit Marcus Becker gespielt, jede Stunde der 72 Stunden wird von Katharina Arnold auf der Loop-Station eine Karte vom „Orakel von Ottakring“ vertont und den Besucher*innen gewidmet. Mira Gregorič mischt ihre Geigenklänge dazu.

Farben werden bei Tanja Manov und Markos Muehlschlegel-Triantafyllou teilweise bis tief in die Nacht angerührt und zu unterschiedlichsten Bildern verarbeitet, der E-Gitarre werden von Petr Gerneš ungewöhnliche Sounds entlockt, waghalsig ihre Grenzen ausgetestet. Die Orakelkarten von Briant Rokyta erhalten einen würdigen Platz, fast heilig. Bernhard Georg Rusch spielt mit Perspektiven der Stadt auf und mit Papier. Ein Kurzfilm entsteht. Den Soundtrack liefert die umtriebige Klang-Produzentin Katharina. Währenddessen wird weiter aufgebaut, vernetzt, diskutiert, vorbereitet, Tour-Impressionen der letzten zwei Stationen von Marcus arrangiert und präsentiert.

Dazwischen sitzt Tom Lietz über seinen Naturfotografien, die er über das Papier hinauswachsen lässt. Gegenüber tut Ana Leko Nikolic ihrer Seele gut, indem sie Fotografien gezeichnet weiterspinnt.  Von Helga Ruschka werden Stoffe und Materialien geupcycled, ebenfalls von Vero Arte Amor, die uns gleichzeitig mit ihren Fragen und Plakaten zum Nachdenken anregt. Und plötzlich steht da der Autor Stefan Reiser und findet unsre Atmosphäre so inspirierend, dass er seine verfassten Texte holt und mit Verena Spiesz und Bernhard Georg Rusch einstudiert. Ruhig daneben Alina Tabaschowa, die ihre Hundekunstwerke, die nicht nur eine Augenweide sondern auch ein taktiler Genuss sind, minutiös fertigt. Alisa Hesske aka Zusuriki beobachtet uns bei all dem um uns später digital über uns hinaus wachsen zu lassen.

Im Prinzip werden all die Dinge gemacht, die ein KunstMeeting ausmachen: Gemeinschaft durch Kochen, Austausch und gemeinsames Werken. Und als Abschluss gibt es eine gemeinsame Präsentation mit anschließender Party und Musik zum Shaken von DJane Andrea!

Ermöglicht wurde uns diese gemütliche nahrhafte Atmosphäre unter anderem durch unsere großartigen Sponsoren: Bäckerei Geier, Gärtnerhof Distelfink, Hakuma und Biohof Adamah. Eigentlich möchte man fast Catering statt Sponsoring sagen!

Ein großer Dank auch an die Stadt Wien, die Druckerei Janetschek und die Raiffeisenbank Region Rohrbach für ihre Unterstützung.

Alles fließt in Ruden

Einen Ort bespielen, begehen, bemalen in dem schon andere Kunstwerke stehen. Ein Novum für uns. Eine Herausforderung. Nun die Frage: Sind die Kunstwerke somit Teil unseres KunstMeetings? Sind wir eigentlich 30 KünstlerInnen mehr? Haben die die Teilnahmegebühr bezahlt? Naja, sie essen und trinken ja nicht. Also ist das schon okay so. Umgekehrt stibitzen wir uns ein bisschen Inspiration von ihnen. Ein befruchtendes Wechselspiel, wie immer beim KunstMeeting. Dieses Mal sind wir eine Gruppe aus „WienerInnen“ und „KärntnerInnen“ und eine Künstlerin aus Graz, bekannte und neue Gesichter. Mit dabei sind: Katharina Arnold, Amir Badawi, Marcus Becker, Thomas Lietz, Detlef Löffler, Mario Oberhofer, Astrid Rieder, Briant Rokyta, Bernhard Georg Rusch, Helga Ruschka, Petra Sousan und Johanna Tschabitscher.

Mittwoch 18 Uhr. Das Museum am Bach heißt uns alle willkommen für die nächsten 72 Stunden. Es sieht zu, als wir in seinen Bach steigen und tanzen, Steine versetzen, Wasserläufe verwandeln, blind Wege suchen, Steine bekleben, Instrumente testen, Tantalus‘ Freuden erleben und ihm Steine entwenden.

Es sieht zu, als wir vor seinen Toren malen, zeichnen, schnitzen, fräsen, bohren, polieren, Schach spielen, fotografieren, Gassi gehen, Zauberstäbe umwickeln, im Kleid schwimmen gehen, Blumen sammeln und anordnen, Holz ölen, Sägespäne zusammenkehren, Spiralen legen, Schiefersteine spalten, Holzscheiben im Teich treiben lassen und Maschen um Bäume binden.

Es sieht uns zu, als wir in seinem Inneren Farbe mischen, pinseln, Orakelkarten ziehen, die Stiegen hinunter fließen, Texte tippen, nicht schlafen können, Buchstaben umsortieren, tief schlafen, essen und kochen, am kreisrunden Tisch besprechen, Ölfässer zum Klingen bringen, Videoinstallationen an seine Wände werfen, Eitemperafarbe herstellen, Inspirationen überspringen lassen, Sammelstücke zu einem Bild zusammenfügen und Musik spontan in ein Bild fließen lassen.

Es sieht auch zu, als wir es schweren Herzens nach mehr als 72 Stunden verlassen.

Was es wohl nach diesen 72 Stunden denkt?

Zum Abschluss möchten wir noch einen herzlich Dank an unsere Sponsoren Gärtnerhof Distelfink, Die Bäckerei Grilc, Arlitscher Hof,HAKUMA,Druckerei Janetschek GmbH,Raiffeisenbank Region Rohrbach, Land Kärnten Kultur und ganz besonders dem Museum am Bach und Ulli und Alex für das zur Verfügung stellen der wunderbaren Räume und die vielen Hilfestellungen aussprechen! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in naher Zukunft!